AMS-Zwischenbilanz: Kurzarbeit statt Kündigungen

von | Jun 24, 2020 | Archiv

Foto: Tesch

Weltweit wütet das Corona-Virus. Dreieinhalb Millionen sind derzeit infiziert. Um ein Vielfaches größer ist die Zahl der in der Welt betroffenen Unternehmer und Arbeitnehmer. Und im Mittelburgenland?

Fast 5.700 Arbeitnehmer aus dem Bezirk sind aktuell Anfang Juni von der Corona-Krise betroffen. Mehr als 4.100 waren mit geringerem Einkommen in Kurzarbeit und mehr als 1.500 Personen mit Arbeitslosengeld beim Arbeitsmarktservice AMS gemeldet. Zwei Zahlen zur Relation: Im Bezirk Oberpullendorf gibt es rund 15.000 Beschäftigte bei rund 38.000 Einwohnern.

Die Zahl der Arbeitslosen ist um 400 Personen bzw. um 37 Prozent höher als im Mai des Vorjahres. Damit ist der Anstieg im Mittelburgenland niedriger als in den anderen Bezirken. Jutta Mohl, die Leiterin der AMS-Geschäftsstelle in Oberpullendorf, führt das darauf zurück, dass im Bezirk auffallend viele Unternehmen – mehr als 400 – Kurzarbeit beantragt haben. Und Kurzarbeitende zählen nicht als „arbeitslos“.

Auffallend ist, dass Personen aller Ausbildungsniveaus ziemlich gleich stark von der Arbeitslosigkeit erfasst werden. Allerdings, rund 70 Prozent des Anstiegs der Zahl der Arbeitslosen entfällt auf Personen ohne Pflichtschulausbildung und Personen mit Lehrabschluss.

Und wie könnte es weitergehen? „Ab Mitte Juni wird es – so der Plan – einen „Neustartbonus“ für Teilzeitkräfte geben“, sagt Jutta Mohl. „Diese Beihilfe soll Unternehmern helfen, Arbeitnehmer einzustellen, sodass insgesamt Leute schneller wieder in Beschäftigung kommen.“

Was nimmt Jutta Mohl als regionale AMS-Chefin in der Krise als positiv wahr?

„Die Firmen sind sehr bemüht, sie nehmen die Einschränkungen mit Fassung und viele lassen sich etwas einfallen, zum Beispiel mit einem spontanen Lieferservice.“

„Das Umschulungszentrum BUZ in Neutal hat sehr schnell darauf reagiert, dass Schulungsteilnehmer nicht mehr an Schulungen teilnehmen durften. Man hat sehr schnell und erfolgreich auf Online-Schulungen umgestellt.“

„Vereinzelt haben Arbeitslose, die schon sehr lange ohne Job waren, die Krise genutzt, um sich aktiv um einen Job zu bewerben, zum Beispiel, als in Supermärkten Regalbetreuer sehr gefragt waren.“

Foto: AMS

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